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Mechanisches Addieren

Ein spezieller Zweig von Rechenmaschinen, die Addierer, gab es zu allen Zeiten parallel zu den anderen Typen. Obwohl mit speziellen Techniken auch Multiplikation und Division möglich war, so sind Sie doch eine eigene Gattung.
Allen hier vorgestellten Modellen ist gemeinsam, daß pro Stelle ein eigenes Eingabeelement, Stange, Scheibe, Kette usw., vorhanden ist. Das Aufaddieren erfolgte im Zählwerk (siehe Comptator und Gem) oder wurde durch die Position der Einstellelemente gespeichert (siehe Addometer und Arithma).

Der Zehnerübertrag erfolgte meist automatisch und nur bei Typen wie der Arithma halbautomatisch.



Scheibenaddierer

 Die Pascaline

Im Jahre 1642 entwickelte der erst 19jährige französische Mathemathiker Blaise Pascal eine Rechenmaschine für achtstellige Addition und Subtraktion. Er hatte die Maschine für seinen Vater entwickelt, der Steuerbeamter war. Sie sollte ihm die tägliche Rechenarbeit erleichtern.

Pascal
Pascaline

Dabei verfügte sie bereits über einen automatischen Zehnerübertrag mittels Mitnehmerstift und Klinke.

Die Subtraktion mußte allerdings durch Addition des Komplements vorgenommen werden.




Addometer

Ein Scheibenaddierer aus dem Jahre 1918 nach dem Prinzip der "Pascaline" von Blaise Pascal.
Mit einem Stift konnten die Scheiben gedreht werden.

Addometer

Addometer Detail


Dabei war, im Gegensatz zur Pascaline, direkte Addition und Subtraktion durch Rechts- bzw. Linksdrehen möglich.

Nebenstehnder Ausschnitt zeigt die gegenläufigen Skalen sowie die Einstichpunkte für den Stift.

Und so sah ein Addometer Innen aus. Deutlich sind die Zahnräder für den Zehnerübertrag zu sehen. Addometer Innen


Stangen- und Kettenaddierer

Comptator

Comptator

Dieser Stangenaddierer wurde ab 1920 in Deutschland produziert.
Ein Stift wird in die entsprechende Kerbe der Stange eingesetzt und nach unten gezogen. Dabei wurde der entsprechende Wert im Addierwerk hinzugefügt.

Subtrahieren erfolgte mittels der Komplementmethode. Die entsprechenden Zahlen des 9er Komplements sind am Rand, neben den Stangen, zu erkennen.


Golden GEM

Golden GEM Adding Machine

Siebenstellige amerikanische Kettenaddiermaschine. Sie enthielt Ketten anstatt der Stangen, funktioniert aber ansonsten nach dem gleichen Prinzip. Das Nullstellen erfolgte bei beiden Modellen mit dem Rad unten rechts.


Griffel-Addierer aus Blech

Arithma

Arithma

Ein typisches Beispiel eines aus Blech gefertigten Addierers. Vorgänger dieses Typs aus Pappe gab es bereits 1888 von J. L. Tronket. Dieser Typ wurde also vom späten 19. Jahrhundert bis ca. 1970 produziert. Sie hatten jeweils getrennte Eingabefelder für Addieren und Subtrahieren. Diese waren entweder, wie bei diesem Modell, untereinander oder auf Vorder- und Rückseite angebracht.

Ein Zehnerübertrag mußte in einer abschließenden Hakenbewegung mit dem Zählgriffel von Hand vorgenommen werden.

Dieser Typ war sehr populär, denn er war billig, klein und einfach zu bedienen.

 

HEXADAT

Der Ausschnitt zeigt eine absolute Kuriosität! Einen Addierer für das 16er System, mit den sogenannten Hexadezimalzahlen. Er wurde als Hilfsmittel zum Erstellen von Computerprogrammen verwendet.

Man kann also fast von einem Bindeglied zwischen der Welt der mechanischen und elektronischen Rechenhilfsmitteln sprechen!

Hexadat


Tasten-Addiermaschinen

 Comptometer

Dorr Eugene Felt (1862-1930) war der Erbauer dieser Maschine aus dem Jahre 1916.
Sie enthielt für jede Stelle Tasten von 1 bis 9. Jeder Tastendruck wurde augenblicklich im Zählwerk aufaddiert.
Der Hebel diente zum Nullstellen.

Comtometer

 Comptometer Detail

Der Ausschnitt zeigt die Tasten, die neben der eigentlichen Ziffer auch den jeweiligen Komplementwert enthielten.


 

Contex

Findige Benutzer entdeckten bald, daß die Bedienung wesentlich schneller ging, wenn man nur die Tasten 1 bis 5 verwendet. Also anstatt 7 die Tasten 5 und 2 drückte!
So kamen bald Modelle mit dieser "Spartastatur" auf den Markt.

Hier eine dänische Contex aus dem Jahre 1950.



Später gab es dann ausschließlich Addierer mit der noch heute üblichen Zehnertastatur.
Vorläufer davon gab es aber bereits seit 1901!

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